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Dringend Nachwuchs gesucht
Wie will man das jetzt machen um die Frage eines Azubi´s zu beantworten:
Kann ich noch Kapitän werden an Bord deutscher Schiffe?
Ich habe das mit dem deutschen Schiff schon mehrmals erklärt. In der Schiffsbesetzungs-Verordnung ist die Position auf deutschen Schiffen nicht mehr explizit vorgeschrieben. Dort steht sinngemäß:
der Kapitän muss EU-Bürger sein.
Ist ein Deutscher nun auch ein EU Bürger? Mit Sicherheit ja. Aber warum findet nun ein Deutscher mit Kapitänspatent keine Anstellung als Kapitän an Bord?
Auch das habe ich öfter dargelegt, ist auch eine Frage der Bezahlung, des Tarifes. Billiglohnbesatzungen sind halt was: genau, billiger.
Aber es gibt, Gott sei Dank noch Reeder, die auch die Deutschen Führungskräfte an Bord einsetzen, sowohl in der Technik als auch in der Nautik! Hier wieder gern genannt: Hapag-Lloyd und die kleinen Feeder-Reeder hinterm Deich.
Suchet so werdet ihr finden.
Ach ja, ehe ich es vergesse, der Mensch, der Kapitän werden will, muss auch geeignet sein, nicht unbedingt wie eine Rakete hinauf ausgebildet worden zu sein, sondern muss fachlich und menschlich gereift sein. Das ist schließlich eine große Verantwortung, dort auf Brücke zu führen.
Frage: welcher Reeder will einen deutschen Kapitän noch nach Tarif bezahlen wenn er doch in das Billigsegment greifen kann. Und das machen viele ehrenwerte Kaufleute in den Hansestädten bei uns, leider. Ich habe es weiter oben gerade erwähnt, ich kann nicht jeden Reeder gleich finden, wo es eine Chance geben könnte. Aber an die Reeder dies:
Bitte melden, ich gebe es gerne weiter, an den Nachwuchs.
Aber wie bekommen wir nun Menschen als Nachwuchs erst an Bord dann in mögliche fachbezogene Berufsbilder an Land und auf dem Wasser?
Techniker und Nautiker gleichsam.
Wir bräuchten richtig viele, nicht nur Masse sondern auch Klasse!
Im nächsten Monat findet wieder einmal die NATIONALE MARITIME KONFERENZ in Bremen statt (14./15.09.2023), die 13. ihrer Art.
13 muss nicht eine Unglückszahl sein, besonders nicht für den Nachwuchs.
Denn das Thema Nachwuchs steht in der Agenda ganz dick drinnen, soll Thema sein.
Vielleicht bin ich dabei, warte noch auf die Zulassung, es wird sortiert ob genehm oder nicht!
Aber ich rate dem Nachwuchs zu einem Weg, wie jeder für sich selber in Erfahrung bringen kann, ob das da draußen zu Beginn einer Laufbahn das richtige für ihn sein könnte.
Das soll nicht heißen „Urlaub an Bord“, muss an dieser Stelle mal gesagt werden.
Nein man kann währen der Schulferien zusätzlich gemustert an Bord eines Schiffes Dienst machen in der Maschine, an Deck (Brücke) oder im Bereich Service. Es gibt Reeder die so etwas immer noch anbieten. So habe ich mich ebenfalls an die Sache herangewagt. Ich schreibe darüber in meinem Buch.
Ich hatte Glück, gleich 2 Schiffe waren mit der Crew zusammen Volltreffer.
Also nehmen Sie Kontakt auf zum VDR (Verband Deutscher Reeder) oder finden Sie im Internet (hier klicken) unter:
deutsche-flagge.de/de/Befähigung/Ausbildung
Informationen und Hilfen, wie Sie/Du es anfangen können/kannst.
Hapag-Lloyd macht so etwas, aber auch ein kleiner Reeder der sein Kontor hinterm Deich hat, kann Ferienfahrer, so nennt man das ja, ab und an brauchen.
Ich hatte Glück, an Bord der CAP SAN DIEGO oder der KÖNIGSAU kümmerte man sich um mich und brachte mir was bei. Sogar das Steuern eines Schiffes.
1972, 16 Jahre alt und gleich am Ruder
Er nicht so nett und herzlich an Bord geführt wird wie vielleicht gewünscht, er nur für Drecksarbeit eingesetzt wird, weil er eben auch billig ist im Lohnbereich.
Da muss man durch, als Ferienfahrer und dabei genau beobachten; was machen die anderen vor einem in höheren Dienstgraden, wie sieht deren Leben und die Arbeit aus, damit man später nicht überrascht aus der Wäsche schaut.
Danach ist man schlauer, muss nur noch einen geeigneten Schulabschluss hinlegen, um die besten Voraussetzungen für sein Leben erreichen zu können.
Wäre ja auch sonst von Nöten….
Wenn die Entscheidung gefallen ist, findet der hoffnungsvolle Nachwuchs hier vielleicht eine Ausbildungsstätte, die ich gern empfehle:
Fachschulbildungsgänge Nautik
Wir können guten Nachwuchs brauchen, ich würde mich freuen wenn es endlich wieder aufwärts geht mit den deutschen EU Ingenieuren und Nautikern.
Wir brauchen wache, junge Köpfe an Bord, denn nicht immer werden Interessierte entsprechend "ausgebildet", oft nur genutzt als billige Arbeitskräfte getarnt, verheizt. Ob auf einem Passagierschiff oder einem Frachtschiff/Containerschiff. Da spielt der Tarif oft keine Rolle mehr und es gilt manchmal nur:
Ich denke jetzt eher an die Schulabgänger, die vielleicht mit Herzblut ihren Traum verwirklichen wollen, so wie ich es einst wollte. Nun gut, ich sitze jetzt vorm Ofen, bin raus. Aber um die wirklich Guten hätte ich mich gern gekümmert, so wie andere vor mir auch.
Zurückgeben was man einmal selbst bekommen hat.
Für die gibt es also immer noch die Möglichkeit als
"Ferienfahrer".
Und ich rate dringend: nutzt diese Möglichkeit bevor der Traum ausgeträumt, geplatzt ist. Es wäre sehr schade wenn der Einzelne später feststellen sollte, für ihn persönlich, dass er das eigentlich nicht so erwartet hat, es so nie machen wollte.
Enttäuscht Zeit verschenkt zu haben und ausscheidet.
Und so wie damals auf der alten HOUSTON EXPRESS.
Was ist aus Euch geworden? Schreibt mir gerne!
Mit 8 Ferienfahrer: Innen und einem zusätzlichen NOA (Nautischen Offiziers Assistenten) zogen wir los, für 6 Wochen
auf einem Containerschiff der Reederei Hapag-Lloyd.
Es war keine leichte Reise, steht im Buch, aber ich habe die netten Nachwuchskräfte alle heil nach Hause gebracht.
Sie waren eine Bereicherung an Bord für mich.
Danke!