HHLA - MSC - DEAL
19.02.2024 + 21.02.24
Irgendwann dieses Jahr soll die Hamburger Bürgerschaft den Deal des Senats zwischen der HHLA und MSC mit einer Abstimmung bestätigen.
Schon lange vorher hat die Vorstandschefin, Frau Titzrath, ihren Vertrag um weitere 5 Jahre verlängert bekommen, das berichtete der NDR am 16.01.24!
Den eigentlichen Deal der Stadt und "Ihrer" HHLA mit MSC hatte sie offensichtlich nicht begleiten können oder gar dürfen.
Hinter verschlossenen Türen wurde verhandelt und bei der Präsentation der Ergebnisse war die "Chefin" der HHLA nicht dabei! 3 Politiker und ein Unterhändler von MSC dealten ein.
War der verlängerte Vertrag die Belohnung zum Schweigen und Zuhören vor- und nach dem Deal?
Als Fußball Profi und Trainer weiß man es ja, lange Verträge sichern beim vorzeitigen Ausstieg hohe Ablösesummen oder auch Abfindungen, je nachdem. Schaun wir mal, was draus wird.
Vom Bürgermeister wird demnächst eine Regierungserklärung zum Deal erwartet, die Abstimmung der Bürgerschaft über den Deal wird im April oder Mai 2024 geplant, erst dann wird es sich zeigen, ob es geklappt hat.
Zwischenzeitlich reagierten und reagieren die Betriebsangehörigen mit Unmutsäußerungen und kleineren Streiks, die aber vom Unternehmen unterdrückt wurden. Begleitet werden die Arbeitnehmer von der Gewerkschaft ver.di.
Allerdings sitzt im Vorstand der HHLA ein "Experte" der Gewerkschaften! Ein Mann der Rechtswissenschaften, der dann bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di dem Fachbereich Verkehr in Köln zugeordnet wurde.
"2013 wurde er ver.di- Bundesfachgruppenleiter Schifffahrt bzw. ab 2014 der Bundesfachgruppe Häfen."
Woher ich das alles weiß? Nun hier einmal anklicken bitte:
Und jetzt kommt für mich eine interessante Variante hinzu. Er war auch für meinen Bereich der Seeschifffahrt zuständig in seiner Gewerkschaftsfunktion. Ich zitiere:
In dieser Funktion führte er für ver.di verantwortlich die Verhandlungen über zentrale Tarifverträge für die maritime Wirtschaft. Als stellvertretender Vorsitzender der European Transport Workers‘ Federation (ETF) und der International Transport Workers‘ Federation (ITF) war er international in verantwortlichen Positionen tätig.
Zum 1. April 2019 wurde ein "ver.di Mann" zum "HHLA Mann" gekürt. Vom Aufsichtsrat der HHLA eingesetzt.
Ist das etwa ein klassischer Aprilscherz?
Leider nein. Hier hat nur jemand die Seiten gewechselt und bringt seine Verhandlungserfahrungen und den Umgang mit Angestellten juristisch in das Unternehmen ein, vermutlich aber auch um schlichtend, um es freundlich auszudrücken, zwischen ver.di und deren Klientel zu vermitteln.
Verhandlungsgeschick würde ich es wieder sehr freundlich beschreiben.
Für meinen Berufsstand in der Schifffahrt habe ich ihn und seinen Einsatz nie bemerkt.
„Man kann die Faust nicht ballen,
wenn man die Finger überall drin hat.“
Zitat von Dieter Hildebrandt, Kabarettist
Oh wie passend vom Altmeister! Das trifft sicher auf Linke, Gewerkschaften und auch vereinzelt auf die "Sozis" zu, wie er sie immer ansprach. Die Vernetzungen bis weit hinein ins andere Lager könnten damit gemeint sein.
War das im obigen Fall vielleicht ein Beleg dafür?
Und dann kann ich das noch toppen!
Mit einem Ausschnitt aus der Gewerkschaftszeitung "WATERFRONT 02/23
der ver.di
"Euer maritimes ver.di Magazin (itf)"
Bitte genau lesen, linker Block unterer Abschnitt.
"Fakt ist, das Rattenrennen um Fracht in der Seeschifffahrt hat begonnen"
So etwas darf ja nun wirklich nicht passieren, veröffentlicht werden, da muss doch jemand eingreifen, kontrollieren und vielleicht das "Ratenjagen" anbieten, das wäre Kompetenz, aber so? Ein Fehler? Sicher ein Fehler, wo die politische Opposition in Berlin den Bundespräsidenten falsch zitierte, sollte ein "TT" nicht wieder für Aufregung sorgen. Schon gar nicht bei einem Fachbegriff.
Oder war es etwa ein Lapsus Linguae?
Viel schlimmer ihre Bestätigungen für die Nachwuchsflucht in der Schifffahrt an Bord und damit die komplette Wendung hin zum Billiglohnsegment der Besatzungen. Wusste ich es doch schon lange, hatte es befürchtet.
Hat sie selber mit beigesteuert, z.B. bei den Tarifverhandlungen für TUI!
Der Rest bestätigt all das was ich im Buch links bereits vor Jahren festgehalten habe. Hat sie es vielleicht heimlich gelesen?
Was für Zufälle, glaube ich nun aber nicht mehr dran.
Wie geht es jetzt wohl weiter?
Umso mehr freue ich mich, dass ein Kapitän es war, der diesen Deal gewonnen hat, habe ich hier ja, ironisch wie ich eben bin, beschrieben. Ist ja nun auch nicht besonders schwer bei soviel "Kompetenz" am Tisch gegenüber!
Die Schlagzeile, auch aus demselben "Magazin":
für die Hafenarbeiter das Signal von wem?
Wer kann denn wohl noch in´s Casino gehen?
Ich wüsste wer noch genug Bares übrig haben könnte!
Und wer will, der kann die ganze Zeitung
hier anklicken
Nun wollen MSC und die HHLA in Zukunft gemeinsam den Laden führen. Das könnte Synergieeffekte beinhalten.
Das gemeinsame Potential nutzen, Interessen verknüpfen, Kundenpotential erweitern, Betriebskosten senken, den Gewinn optimieren, Ladungsströme erweitern, Containerumschlag steigern, usw.
Betriebskosten senken? Da müssten die letzten ver.di Vertreter aufjaulen, wenn sie an ihre Mitglieder denken würden.
Oder kommen nun auch bald Billigarbeitskräfte nach Hamburg?
Werden Arbeitsstrukturen umgewandelt?
Kostensenkungen?
Wird auch bei den Bezügen des Vorstandes
die Schraube zurück gedreht?
Warum eigentlich nicht?
Wie errechnet sich so eine Vergütung überhaupt?
Hier die von der HHLA veröffentlichte Methode:
nur anklicken bitte!
Ein einfacherer Vorschlag für die Zukunft:
50,1% / 49,9% (HHLA / MSC)
Dann bekäme die neue und alte Chefin nur noch 50% ihrer Bezüge und alle anderen Vorständler auch!
Basta!
Und das wäre schließlich kein Aprilscherz,
ist ja erst der 19.02.2024
Und zur Information hier eine:
Schriftliche Kleine Anfrage einer Oppositionspartei im Hamburger Rathaus zum Deal mit Antworten des Senats:
Ich bin gespannt und vertraue lieber dem Kapitän!
Aber ein Leser war aufmerksam und hat mir etwas zukommen lassen, an das ich wirklich nicht gedacht hatte:
Die Verbindung des Arbeitsdirektors nach Berlin ist ja nichts Neues. Mindestens genauso skurril ist die Zerrissenheit
der Arbeitnehmer, von denen ein nicht unerheblicher Teil auch Aktien besitzt, aus einer vor Jahren festgefahrenen Tarifrunde. Außerdem war HHLA im Vergleich zu den anderen Hafengroßbetrieben
schon immer ein besonderer Fall.
Logischerweise.
Na also, sitzen noch mehr in einem Boot.
Heute, am 21.02.24, wollte die Belegschaft der HHLA ein Signal setzen gegen den Deal mit MSC.
Etwa die eigenen Aktien zurück geben?
Und dann das auch noch!
Ich muss mir einen neuen Fußballverein suchen.
Der HSV schafft es wieder nicht...
So schaut´s also aus.
2. Liga
für Alle?
Oder doch nur für den Hafen?