zurück zur Startseite oder zu den Mewes News



"Schifft Hamburg ab?"
taz 12.12.2023

Mit Update 15.12.23 Podcast NDR zum MSC DEAL
(Interview mit Gunther Bonz)
&
16.12.2023 Hamburger Abendblatt Leserbrief (s.u.)

Das Podium

Freudscher Fehler von der Anmoderation:
„schifft der Hafen ab?
Ach ne, schifft Hamburg ab?“
Hören Sie genau hin.
Siehe taz Aufzeichnung (Link)

„Liebe Genoss*innen,

die Umschlagzahlen im Hamburger Hafen stagnieren. Die jüngste Elbvertiefung scheint gescheitert zu sein. Es mehren sich die Zeichen, dass Senat und Wirtschaft mit ihrer Fixierung auf den Hafen Zukunftschancen verpassen. Wie sehr der Hafen der Entwicklung der Stadt im Wege steht, ob er nur schlecht gemanagt ist, und welche Chancen er bietet, diskutieren wir im taz Salon mit diesen Gästen:


Ina Illing, stv. Geschäftsführerin des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg


Dieter Läpple, Professor em. für Stadtforschung an der HafenCity Universität Hamburg


Markus Schreiber, Hafenpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion


Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg


Moderation: Gernot Knödler, taz-nord Redakteur „


So die Originaleinladung zum Themenabend, an dem ich als Besucher teilnahm.
Als Hamburger wunderte ich mich schon etwas über das erste Wort des Titels:
„Schifft!“, Schiffen, nach Duden und allgemeiner Umgangssprache im Norden könnte man darauf kommen, dass es sich um das Wort „urinieren“ handeln könnte. Nun, vielleicht war es Absicht oder nur Zufall, oder aber sollte es zum Ausdruck gebracht werden, dass Hamburg sich in Zukunft von den  großen Megaschiffen erleichtern möchte?


Ich machte mich auf den Weg dorthin, fand aber nur schwer den Zugang, obwohl ich zwar in meiner Jugend dort herumgeschlichen war, im Gängeviertel, mein Großvater in der Brüderstrasse (wie in meinem Buch beschrieben) damals dort einen Zigarren- und Rauchwarenladen sowie einen kleinen Bücherverleih führte, ich heimlich meine erste Zigarre dort in dunklen Ecken geraucht habe.
Ich erkannte das Umfeld nur schwer wieder. Neubauten, cool in der Architektur, machten mir die Orientierung nicht einfach, mein Handy gab mir die nötige Orientierung hinein in die Speckstraße.


Dort endlich angekommen traf ich auf dunkle, enge und alte Bauten, äußerlich ungepflegt, beschmiert und alternativ angemietet oder bewohnt. Ein krasser Gegensatz zur Modernen davor liegend, den Hinterhof versteckend.


Fabrique im Gängeviertel, Valentinskamp 34a, da sollte die Diskussion um den Hafen also sein, den Eingang fand ich auch weil der Veranstalter seine Flagge vor die Tür gestellt hatte.
Es empfing mich eine „bunte“ Veranstaltung.


Bunter Empfang

oder doch schon Kunst?


Zu den geladen Gästen nur ein paar wenige einführende Worte:


Ina Illing; unauffällig, beinahe neutral, gelangweilt, verzog kaum ihre Miene, vertrat das Übliche des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, also pro Elbvertiefung und  senatsfreundlich eingestellt. Kein konstruktiver Beitrag wurde geleistet, eher hatte sie angedeutet, dass es sie ab 21:00 Uhr zu einer Verabschiedung ihres ehemaligen Präsidenten (Gunther Bonz) des Verbandes ziehe, ohne den Namen des gerade frisch gewählten Präsidenten mitzuteilen, oder gar zu verraten warum der ex Präsident gegangen war (lese/höre Podcast WELT 

"Was hat der Robert nur geraucht?" vom 15.12.23; Interna aus dem Hafen-Klub), klicken Sie auch auf Gunther Bonz oben.

 

Aber zurück zu unserem Abend: die Party war anscheinend wichtiger, als sich eventuellen Fragen des Publikums zu stellen. Warum kam sie überhaupt? Nahm sie etwas mit, oder hörte sie anders denkenden Teilnehmern überhaupt zu? Ich urteile auch nach den Wahrnehmungen einer gewissen Körpersprache.

Dieter Läpple, brachte interessante Beiträge zur Entwicklung Hamburgs generell, wies auf einen nicht weiter wachsenden Hafen hin, stattdessen auf ein Wachstum und eine Entwicklung auf technischen Bereichen innerhalb der Stadt und dem Speckgürtel hin. Eine Wertschöpfung unabhängig vom Hafen. Sein Erfahrungsschatz sollte nicht versanden, auch er ist anscheinend bereit, Gedanken auszutauschen. Im Gegensatz zu seiner Tischnachbarin und dem SPD Fachsprecher.


Markus Schreiber, tat das was sein Arbeitgeber, die SPD, von ihrem "Parteisoldaten", ex. Verwaltungsexperten und gelernten Lehrer, verlangte. Er stand voll hinter dem Konzept der Elbvertiefung mit allen Konsequenzen. Kein Aufnehmen von abweichenden Ideen der Besucher oder Podiumsgästen bemerkbar. Teilweise kam das arrogant rüber mit dem Eindruck, alles zu wissen worauf es ankommt. Hier ein NDR Report aus Hamburg zum Kennenlernen.
Ein Gast wunderte sich bei seiner Fragestellung, dass er Herrn Schreiber nun als Hafenexperten wieder sah! Immerhin war Herr Schreiber Herr über 70.000 Beamte in Hamburg und deren Verwaltung. Er war der Leiter des Bezirkes Hamburg Mitte, Eimsbüttel, es war sein Refugium. Für das „Verwaltungsmonster“ setzt er sich offenbar immer noch ein.


Malte Siegert, fundiertes Umweltwissen aber auch mit Verständnis, für die Schifffahrt und den Hafen, allerdings kritisch gegenüber der weiteren Vergewaltigung des Flusses Elbe und das begründet. Ist gut informiert und hat Studien angeführt, die anscheinend niemand im Rathaus lesen will. Eine Kooperation der 3 norddeutschen Häfen bevorzugt er genauso wie fast alle Podiumsteilnehmer und Teile der Zuhörer. Er hört zu und argumentiert, scheint interessiert zu sein, kam positiv rüber.


Moderation: Gernot Knödler, taz-nord Redakteur, saß zwischen allen Stühlen in der Mitte. Versuchte den „Roten Faden“ zu finden, wurde aber dabei geblendet durch die Scheinwerfer, dadurch übersah er leider temperamentvolle Fragesteller im Publikum. Niemand von den Anwesenden konnte verstehen, warum die Debatte pünktlich abrupt um 21:15 abgebrochen wurde, angeblich endete die Mietzeit der „Kleinen Roten Flora“! Schade, denn es durften nur ganze 4 Zuhörer im Raum Fragen stellen zum Thema, die nicht einmal inhaltlich beantwortet, bearbeitet wurden!!!


Sehr schade, das Publikum bestand aus gereiften Mitbürgern die gute Fragen stellten. Richtig viele Jugendliche waren leider nicht anwesend. Kennen die den Umgang schon und die Ausweglosigkeiten, die uns politisch aufgedrängt werden?


Trotzdem möchte ich hier ein paar Punkte zum Thema anhängen und zur Diskussion stellen. 


Gern kann man mir auf meiner Seite, im Gästebuch, dazu widersprechen. Einfach anklicken bitte.
Ich freue mich über Aktivitäten jeder Art.


Jetzt meine Fragen zum Thema, die wir alle vielleicht nicht stellen konnten:


Zur Elbvertiefung

 

1. Elbvertiefung zu früh unfertig fertig!
2. Die Baggerbox (eigentlich Begegnungsbox)
3. Kreislauf-Bagger-Management (TN 7-9, Scharhörn),    

 bei Sturmlagen Lotsenversetzstation Innen!

Da muss man doch nicht noch Sandhaufen ablagern und das Manövrieren der Schiffe behindern/einschränken!


4. Strömungen und ihre Tücken (Cuxhaven/Otterndorf gibt der Deich nach, Munition rutscht in die Elbe), 
Landungsbrücken unterhalb im Hafenbereich!!! Dort ist es gefährlich in den Bach zu fallen!

5. Kann der Süllberg abrutschen, womöglich ins Fahrwasser?

6. Beispiel Auslaufen Brunsbüttel Schleuse nach See mit 6.70m Tiefgang.! Warten auf das nächste HW da Ablagerungen die Schifffahrt behindern!

7. Begegnungsverbot zwischen Hamburg/Glückstadt und umgekehrt für Mega Carrier 62m Breite.

8. Banking Effekt zwischen den Schiffen und Seiten Fahrwasser 

9. Sind wir vor einer denkbaren Sturmflut sicher?

Hamburger – Hafenbereich


     1. Infrastruktur Köhlbrandbrücke oder Tunnel, 

was denn nun oder Tunnel kleiner?


2. Westerweiterung Petroleumhafen und Aufspülung für 1060m / entspricht 2 Mega Schiffen


3. CTT 2 Liegeplätze für die Chinesen (2 x 400m) inkl. Wendekreis


B-Kai 1/2 hat einen Liegeplatz aber keine ausreichenden Container-Brückenauslagen dafür


4. Arbeitsplätze, Erhaltung oder Verlagerung, Billiglohnländer im Anmarsch auf die Terminals? Beispiel Schifffahrt!


Liegeplätze und Management


• Einlaufen Parkhafen seewärts in die Elbe: starker Flutstrom, 

Voll Voraus um ein Schiff steuern zu können, 

hinein ins Fahrwasser!

(es qualmt dabei, Umweltschützer und Anwohner

 beschweren sich sofort)


• Tiefen an den Liegeplätzen müssen frei gebaggert, garantiert werden


• 9 Containerlagen kann Hamburg erreichen/bearbeiten,

andere Häfen schaffen 13 Lagen in der Höhe locker!


• 24 Container in der Breite kann Hamburg bearbeiten

an 4 Plätzen, sonst nur 22 Container.


• Schiffe können nicht ersten Hafen Hamburg anlaufen wegen Tiefgang sowie Lade- und Lösch-Kapazität


    • Investitionen für neue Super-Container-Brücken?


• Liegeplatzmanagement für Begegnungen, Hansaport Bulker müssen an die FKW-Pfähle um tideabhängige Schiffe den Vorrang zu lassen bei Stauwasser anzukommen.

Verzögerung in den Fahrplänen können die Folge sein.


• Wer bezahlt das? Lotsen, Schlepper. Der Reeder etwa?


• Landstromanschluss für Schiffe (Kühlcontainer Kapazitäten), verschlingt unglaubliche Mengen an Strom, 

wie wird der erzeugt?

Was kostet das?


• MSC Deal, glatt am angedachter Hafenkooperation vorbei!

Ein Alleingang?


Hamburger Abendblatt Leserbrief zum MSC Deal

vom 16.12.2023


Klare Worte


• Verprellen von Hapag-Lloyd und Kühne?


• Reeder lenken ihre Schiffe bereits so, dass Hamburg 2. oder gar 3. Hafen in der Reihenfolge ist.


• Europäische Lösung wäre klug, aber wenn es die 3 deutschen Häfen schon nicht schaffen!


• Rotterdam kann 20m und baut jetzt schon eine Pier für 2 Plätze von über 2 x 1000m Länge


• Umfuhr von Ladungen innerhalb des Hafens liegt auf Eis. Es gab und gibt einen Vorschlag mit Bargen (eine fährt) dies zu erledigen statt weiterhin mit LKW oder Hafenbahn. (Malchow)


• Hafenentwicklungsplan 2040 

(noch von Michael Westhagemann)! 


Dann bin ich 84! Und Rotterdam weiß alles jetzt schon und bleibt im Vorteil auf Platz 1..


Mein Fazit:


Im Vergleich der Welthäfen ist Hamburg: schwach


Maritimer Nachwuchs: wo kommt er her
Lotsennachwuchs selbe Frage


Dahinter verbirgt sich ein Gefahrenpotential
für die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs.

Es fahren und bewegen Menschen mit schlechterer Ausbildung und Kenntnissen alle Schiffe, nicht nur bei uns.

Ein Billigsegment von den Reedern geschaffen.


Fortsetzung ohne Ende!


Oder aber haben wir schon aufgezogen,

geschifft?

Original WC vor Ort


Entschuldigung für meine direkte Ansage

und auch für den Umfang des Beitrages.


short and sweet wäre mir auch lieber!



zurück zur Startseite oder zu den Mewes News