"AdS" im Tagebuch bedeutet: 

Anfang der Seereise

Die Seereise beginnt immer dann, wenn Schlepper und Lotsen das Schiff allein lassen, wenn das Schiff ein "Revier" hinter sich lässt! 


Aber davor war sicher noch etwas, bevor es endlich allein weiter ging.

Bei einem Schiff beginnt es mit den Eintragungen im Tagebuch:

Ausklarierungspapiere und Lotse an Bord, Besatzung vollzählig, Schiff seeklar, Stationen vorn und achtern besetzt, klar zum Aufkürzen (s.u.).

Ein Schiff sollte sicher an der Pier, seinem Liegeplatz, vertäut sein. 5/2 oder 3/1 und viele Spezialfälle sagen dem Seemann sofort, wie viele Leinen Schiff / Land ausgebracht wurden. Wobei die kleinere Zahl auf die Springs hinweisen. Das sind die Leinen die von vorn/achtern zur Mitte des Schiffes parallel an Land gegeben werden. Die anderen nennt man Vorleinen und Achterleinen. 

Nun, genug davon, das überlassen Sie mal lieber uns!

Zum Auslaufen vermindert die Besatzung, auf Anweisung Brücke, 

die Leinen auf jeweils 1/1, Aufkürzen heißt das.

Dann werden nötige Schlepper fest gemacht, erst danach wird, wieder auf Anweisung Brücke, "Alles los vorn und achtern" letzte Verbindungen zum Land eingeholt. Gleichzeitig wird dabei die Uhr abgelesen und die "Abfahrtszeit" in das Logbuch geschrieben.

Danach beginnt die Revierfahrt bis hin zur AdS. Die Zeitspanne ist die Revierfahrt und deren zurückgelegten Meilen, die Revier-Distanz.


Ein Schiff verlässt den Hafen üblicherweise wenn alle Lösch- und Ladungsarbeiten abgeschlossen sind. Zügig geht es zum nächsten Hafen.


Mit uns Menschen verhält es sich etwa ähnlich.

Bevor wir unabhängig eine Reise beginnen können, brauchen wir eine Menge Vorbereitungen, einen sicheren Liegeplatz und gute Versorgung für Leib und Seele.

Aber dann ..... braucht es nur einen Moment im Leben, um einer Idee zu folgen.  Dann braucht man Ausdauer und Willen, auch Glück und gute Lehrer, um sein Ziel zu erreichen. Nicht immer klappt es gleich auf Anhieb, nun, da muss der Wille helfen. Nicht jeder Mensch schafft seinen Traum umzusetzen. Oder hat einen nicht leichten Weg zu gehen. Spaß macht es allemal mehr, wenn man seinen Traum verwirklichen kann.


So wie ich es konnte. Dafür bin ich sehr dankbar.

Meinen Eltern gegenüber, den Lehrern, der Reederei Hamburg-Süd, deren Vorgesetzte und Mitarbeitern, die Dozenten der Fachhochschule aber auch der Grund- und Realschulen. Dort musste mit Willen und Fleiß die Voraussetzung geschaffen werden, um ein Kommando zu bekommen.

Die Laufbahn war lang, aber der Weg ist das Ziel.

Erfahrung ist ein persönlicher Schatz.

Mein Eigentum!

Gern gebe ich dies weiter, aber nur wenn gewünscht.


Wenn ich jetzt zurück blicke, stelle ich für mich fest:

ich hatte die Chance und die Gelegenheit das zu werden was ich anstrebte:


Kapitän


In der heutigen Zeit aufwachsend müsste ich mir 

einen anderen Traum wünschen!


Und so etwas schönes gibt es ja nicht mehr . . . .


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